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- Doku - Revolution in der Reformation -

Vom 26.-27. August 2017 haben wir zusammen mit dem BRSD und in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung ein Seminar zu revolutionären Aspekten in der Reformation durchgeführt. Unser kritischer Kontrapunkt zum Luther-Jahr und Reformationsjubiläum.
Die gesellschaftlichen Folgen der verschiedenen reformatorischen Strömungen sind weitreichend und oft mehrdeutig: Das Verhältnis zu Arbeit und Beruf, zur weltlichen und kirchlichen Obrigkeit, die entstehende Konfessionalisierung sollen als Stichworte genügen. Auf Grund der begrenzten Zeit konnten wir aber nur zwei Themen diskutieren.

Frauen in der Reformation - Wir beschäftigten uns mit den Auswirkungen der Reformation auf das Leben von Frauen und das Geschlechterverhältnis. Frauen bekamen durch die Reformation durchaus neue Chancen, gleichzeitig wurden sie aber auch in neue Zwangsregime eingepasst. Verloren gingen eigene Frauen-Ökonomien und zerstört wurden oft genug eigene Wissensnetzwerke.

Revolution in der Reformation - Außerdem diskutierten wir die revolutionären Strömungen der Reformation: Egalitäre, auf das Reich Gottes zielende, manchmal in kommunistischer Gütergemeinschaft lebende Gruppen, die Kindertaufe, Eide und Kriegsdienste verweigerten. Dazu gehören Mystiker wie Müntzer und die Aufständischen des Bauernkriegs, aber ebenso die auch von anderen reformatorischen Strömungen verfolgten "Wieder-Täufer" - also Frauen und Männer, die urchristliche Ordnungen verwirklichen wollten und in den damaligen sozialen Kämpfen gegen weltliche und kirchliche Obrigkeiten standen. Interessant sind auch spätere Wahrnehmungen solcher Bewegungen in sozialistischen, anarchistischen und gewaltlosen Gruppen.

Diese beiden Aspekte gingen im Luther-Jubeljahr weitgehend unter. Wir haben einige der damaligen Geschichten, Menschen und aufständigen Ansätze erarbeitet und diskutiert, ob sie aktuellen Kämpfen und sozialen Bewegungen noch etwas zu sagen haben. Einen Einblick in das, was wir diskutiert haben, geben die folgenden Literaturhinweise. Die Ergebnisse waren für uns so uneindeutig, wie die Bewegungen.

Texte zum Thema Frauen in der Reformation:
- Argula von Grumbach: "Ich habe euch kein Frauengeschwätz geschrieben" - Eine junge Adlige trat als erste Frau öffentlich für die Reformation ein - Text von Sonja Domröse aus Die Mitarbeiterin
- Elisabeth von Calenberg-Göttingen : "Gottes Wort tat ich lieben und bracht ́s in das Land" - Reformationsfürstin und Schriftstellerin - Text von Sonja Domröse aus Die Mitarbeiterin
- Katharina Zell: "Wie die Apostelin Maria Magdalena ...also ich jetzt auch" - Kirchenmutter, Predigerin und Theologin - Texte von Sonja Domröse aus Die Mitarbeiterin
- Frauen der Reformation - von Cornelia Schlarb.
- Ottilie von Gersen, die Ehefrau Thomas Müntzers - von Friedrich Winterhager aus Christ und Sozialist / Christin und Sozialistin

Weitere interessante Informationen:
- http://www.frauen-und-reformation.de
- Literaturliste: Frauen in der Reformation

Texte zum Thema Revolution in der Reformation:
- Thomas Müntzer - Apocalypse und Revolution - von Friedrich Winterhager aus Christ und Sozialist / Christin und Sozialistin

Weitere interessante Informationen:
- Literaturliste: zum "linken Flügel" der Reformation und den sozialen Bewegungen zur Zeit des Bauernkrieges


Referent*innen:
Sonja Domröse, Pastorin in Stade; Publ.: "Frauen der Reformationszeit - Gelehrt, mutig und glaubensfest", Göttingen 2010.
Johann Bauer, gewaltfreier Anarchist und Sozialwissenschaftler, Hannover.


Dokumentation des Einladungsflyers als PDF





      
- graswurzelrevolution -
gruppe gewaltfreier anarchistInnen hannover

















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