Dank Gentechnik

ist es gelungen,
die Furcht aus den Kinderzimmern zu vetreiben.



Unsere genetisch modifizierten selbstleuchtenden Gummibären helfen schon heute vielen Kindern beim angstfreien Einschlafen.
Lassen Sie Ihr Kind nicht im Dunkeln liegen.

Weitere Informationen erhalten Sie durch Klick auf den Gummibären.




Die ersten selbsleuchtenden Gummibären, Cyborg-Gummibären, wurden 1885 von Albert Jacob in seiner Hinterhausküche in Obertutlingen hergestellt. Damals wurde von ihm statt moderner gentechnischer Verfahren eine Beimischung von Uran verwendet. Da aber im Laufe der 50er Jahre des 20ten Jahrhunderts Gesundheitbedenken aufkamen mußte dieses Verfahren eingstellt werden.
Dank der Bemühungen einiger führender Genetiker der Welt können wir nun die neuen selbstleuchtenden Gummibären, Cyborg-Gummibären, auf sicherer (*) gesundheitsfördernder gentechnologischer Basis anbieten. Besonders stolz sind wir darauf, daß wir Ihnen nun selbstleuchtende Gummibären in allen Farben anbieten können.





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Cyborg

Der/die Cyborg steht in vielen Diskursen für die Utopien und Hoffnungen, aber auch für die Ängste, die auf die Biotechnologie und Genetik projiziert werden. Der Figur des/der Cyborg entspricht dabei in älteren Diskurs die Schimäre. Die Mensch-Tier-Mischwesen bzw. die Mensch-Maschine-Mischwesen (beseelte/besessene Maschinen) nehmen schon lange eimen festen Platz in Erzählungen ein, von E.T.A. Hoffmann über Mary Shelley bis zu Homer. Sie sind, wie der/die Cyborg heute, Figuren an denen sich Diskurse über grundsätzliche Fragen des menschlichen Seins festmachen. Der wesentliche Zweck solcher Erzählungen ist dabei nicht irgendeine realistische Berichterstattung über reale Naturgeschehnisse, sondern die Abklärung und der Streit über das, was den Menschen, das humanistische Subjekt, ausmacht. Was unterscheidet Menschen von Tieren, von Maschinen, welche unbewußten Ängste und Verstrickungen zeigen sich hier, usw.. Deshalb hat sich die griechische Mythologie auch für Freud als inspierierende Quelle der psychoanalytischen Theoriebildung angerboten. In den Diskursen über Halbwesen, den Cyborgs wird nicht selten das Unbewußte angesprochen.
Dies sind auch die Fragen, die heute primär im Diskutieren über moderne Schimären, also Cyborgs, entscheident sind. Die/der Cyborg ist auch in scheinbar naturwissenschaftlich-technologischen Texten in diesem Sinn als Metapher für Fragen der Grenzziehung zu begreifen. Die/der Cyborg steht für naturwissenschaftlich-technologiche Phantasien, die mit einer technischen Umsetzungs-Realität nichts zu tun haben. Die Metapher des/der Cyborg ist in der Moderne viel mehr genau an die Stelle der Schimäre gerückt, die/der Cyborg dient der Abklärung, wer/was der Mensch ist. Und die Diskurse über Cyborgs in der Öffentlichkeit zeigen und spiegeln den Streit über diese Fragen.

Durch den hier dargestellten Cyborg-Gummibären soll die häufig stattfindende Verwechslung der Ebenen von Metapher und Realität in den Mythen der modernen Naturwissenschaft ein bißchen versinnbildlicht werden. Technophile und technophobe Phantasieproduktionen werden in der Figur des/der Cyborg/s im öffentlichen Reden nur allzu oft mit der Realität verwechselt.
Naturwissenschaftskritik aus gesellschaftkritischer Perspektive erfordert aber diese Verwechslung von Realität und Phantasie kritisch zu analysieren. Interessant ist dabei auch zu schauen, welche Phantasien in der Figur des/der Cyborg ihre diskursive Realisierung finden, und wessen politische Interessen durch diese Figur befördert werden.

Dju

Diese Seite wurde ursprünglich als satirische Hinweisseite auf die Netzpräsens der Gruppe 'HalluziNoGene' konzipiert. Inzwischen dient sie als Hinweisseite auf die Netzpräsens des Arbeitskreises 'Alternative Naturwissenschaften Naturwissenschaftliche Alternativen'.

Zu diesem Thema und zu vielem mehr findet Ihr viele interessante Texte auf der Netzseite:

http://www.ak-anna.org












Fußnote:

(* - zurück zum Text - ) Nur in einigen wenigen Fällen wurde das Überspringen der Leuchtgensequenz auf Frauen, die in der Gummibärproduktion arbeiten, festgestellt. Die Betroffenen erklärten aber alle, daß dadurch ihr Schlaf nicht beeinträchtigt wäre. Nur einige der Lebenspartner hatten Gewöhnungsprobleme. In einigen Fällen ist diese Eigenschaft danach offensichtlich erblich.
Da sie aber keine Beeinträchtigung darstellt, sollte sie für Sie kein Grund sein auf selbstleuchtende Gummibären zu verzichten.












Letzte Aktualisierung 30.1.10



Stichwortindex dieser Seite

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