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Genetische Medizin, die Alchimie des 21ten Jahrhunderts

Die aktuellen Statistiken aus dem Bereich Public Health zeigen, dass die Genetik praktisch keine Fortschritte in der Medzin gebracht hat. Keins der Versprechen der GenetikerInnen, dieser modernen AlchimistInnen/GoldmacherInnen, die versprachen, dass Elixier des Lebens zu finden, über die Heilung von Krankheiten wie Krebs und anderen statistisch relevanten Erkrankungen ist Wirlichkeit geworden. Das Ergebnis der medizinischen Forschung ist, wie vorher zu erwarten, das genetische Faktoren bei den meisten Erkrankungen nur eine nachgeordnete Rolle spielen. Die einzigen medizinischen Fortschritte der Bio/Gentechnologie wurden im Bereich der Produktionstechnologie (Insulin) erreicht. Im Bereich der medizinischen Produktionstechnologien sind vielleicht auch weitere Fortschritte durch gentechnologische Verfahren denkbar. Dem stehen aber die erheblichen Risiken solcher Verfahren gegenüber.

Die Wirkung der Genetik in der Medizin ist vor allem eine ideologische mit für die Betroffenen katastrophalen Folgen. So wird durch statistische Interpretationen aus den Varianzen der Gene ein Risikopotential und Krankheiten werden genetische Ursachen zugewiesen, Risiken werden individualisiert.
Die Verfahrensweise ist an einem einfachen Beispiel darstellbar. Stellen wir uns vor, durch die Zunahme der Luftverschmutzung wären alle Menschen, die ein mehr als zwei Prozent geringeres Lungenvolumen als der statistische Durchschnitt haben, durch den Erstickungstod bedroht. Stellen wir uns weiter vor, die Medizin würde daraufhin eine Abweichung des Lungenvolumens um 2 % nach unten als lebensbedrohliche Krankheit definieren. Das Problem der Luftverschmutzung würde durch eine solche Krankheitsnorm auf die betroffenen Menschen als individuelles Problem abgewälzt. Die umweltzerstörende Produktionsweise würde nicht mehr in Frage gestellt.
Genau so funktioniert die Definition genetischer Ursachen für Krankheiten, bzw. sogenannter Risiko-Dispositionen. Anstatt ein möglichst breites genetisches Spektrum als normal gesund zu definieren und Umweltbedingungen und gesellschaftliche und soziale Bedingungen einzufordern in denen es all diesen Menschen möglich ist zu leben, werden die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Lebensverhältnisse im neoliberalen Kapitalismus, zu einer Art unveränderbarer Natur verklärt und die Menschen, die darin nicht mehr funktionieren, als krank. Menschen werden damit über einen neuen genetischen Individualrassismus ausgegrenzt.
Eine Teraphie wird daraus nicht entwickelt, alle Ansätze somatischer Genteraphien sind langfristig gescheitert. Es geht bei der Genetik in der Medizin primär um die Individualisierung von Krankheitskosten über genetische Individualprofile. In einer Verkehrung der Verhältnise werden die Menschen, bzw. ihr Genom, zum Problem erklärt und entweder frühzeitig nach pränataler Beratung abgetrieben oder es wird ihnen überlassen durch entsprechende risikobewuße Lebensführung und individuelle Einschränkungen Belastungen zu vermeiden. Die Belastungen und die Gesellschaftstrukturen, die zu ihnen führen, und ihre Verschärfung durch den Neoliberalismus bleiben außer Sicht.
Ein Beispiel für diese Verfahrensweise ist der Umgang mit dem sogenannten Defizit-Aufmerksamkeits-Syndrom bei SchülerInnen. Da es sich hier um ein neues Phänomen handelt, daß noch vor wenigen Jahrzehnten unbekannt war, ist eine genetische Ursache ansich ausgeschlossen, denn der Genpool verändert sich nur in Jahrtausenden. Ursache sind also offensichtlich gesellschaftliche Veränderungen, trotzdem wird massiv zur Abklärung genetischer Ursachen geforscht. Damit werden Kinder, die noch vor wenigen Jahrzehnten als völlig normal und gesund angesehen wurden, auf Grund eines statistischen Konstrukts von Genetikern und veränderter gesellschaftlicher Anforderungen zu Kranken gemacht und entsprechend stigmatisert und ausgegrenzt.

Die meisten der sogenannten genetischen Ursachen sind dabei nicht einmal im Rahmen dieser Einschränkungen seriös erforscht, sondern oft sogar reine Phantasiegebilde eines Zusammenspiels von GenetikerInnen mit Allmachtsphantasien, die ihre Ergebnisse weit über die Aussagekraft strapazieren, und z.B. Forschungen an Fruchtfliegen einfach auf den Menschen übertragen - dies gilt z.B. für die Forschung zum sogenannten Defizit-Aufmerksamkeits-Syndrom - und einer an einfachen Erklärungsmustern orientierten neoliberalen Presse, die Möglichkeiten der Reproduktion ihrer Ideologie von 'Jede/r seines/ihres eigenen Glückes Schmied' sucht. Trotzdem ist die rote Genetik kaum in der Kritik. Hier wird letztendlich mit der Angst der Menschen vor Krankheit und Tod durch Genetiker und Gentikerinnen im medizinischen Bereich Politik gemacht. Die Betroffenen folgen häufig blind erwarten sie doch Hilfe. Der Unterschied zwischen dieser medizinischen genetischen Forschung und esoterischen Geistheilern und ihren Heilslehren ist nur noch als marginal zu bezeichnen. Die aufgedeckten Fälle von Betrug im medizinischen genetischen Spitzenforschungsbereich sind insofern auch nicht so sehr Ausnahme als vielmehr Symptom einer in ihren Grundlagen fragwürdigen Wissenschaft.
Deutlich wird dies auch am Nichtumgang mit der Aufdeckung des Skandals in der Stammzellenforschung um den Koreaner Hwang Woo-Suk. Obwohl mit dem Fall des wichtigsten Forschers in diesem Bereich über seine Fälschungen wesentliche Grundlagen in Frage stehen, wurde öffentlich nicht einmal einen Moment lang die Frage aufgeworfen, in wie weit damit insgesamt das Stammzellenparadigma hinterfragt werden müßte, kritisiert wurde nur das Verhalten des Stammzellenforschers selbst. Aber selbst Wissenschaftler, die eng mit ihm zusammengearbeitet haben und deren Arbeit direkt auf der von Hwang fußt arbeiten weiter, als wäre nichts passiert. Und auch erteilte oder im Prozess der Erteilung sich befindende Patente wurden nicht revidiert.
Die Artefakte der genetischen Medizin sind längst heilige Reliquien der Anbetung und werden von jeglicher Kritik ausgenommen. Das Paradigma der Relevanz der Genetik in der Medizin ist zum religiösen Dogma geworden.
Die Genetik vor allem in der Medizin bietet ein paradigmatisches Beispiel für die primär ideologische Funktion bestimmter naturwissenschaftlicher Forschungsbereiche, die eher als eine Art religiös diskursiver Praxis denn als Technik analysiert werden müssen, um sie zu begreifen.

Die Genpasta als Wundermittel ist insofern nur eine konsequente Fortsetzung dieses Glaubens.

Dju

Diese Seite wurde ursprünglich als satirische Hinweisseite auf die Netzpräsens der Gruppe 'HalluziNoGene' konzipiert. Inzwischen dient sie als Hinweisseite auf die Netzpräsens des Arbeitskreises 'Alternative Naturwissenschaften Naturwissenschaftliche Alternativen'.

Zu diesem Thema und zu vielem mehr findet Ihr viele interessante Texte auf der Netzseite:

http://www.ak-anna.org





















Letzte Aktualisierung 30.5.10



Stichwortindex dieser Seite

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